Wahrscheinlich haben wir alle schon einmal an der Konsole, dem PC oder Smartphone Videospiele gespielt. Früher haben wir uns dafür mit unseren Kumpels getroffen, um an der Nintendo 64 oder der damaligen PlayStation gemeinsam spielen zu können. LAN-Partys, wo jeder noch seinen eigenen Rechner mitbringen musste, um gemeinsam spielen zu können, sind heute allerdings lange vorbei. Videospiele haben sich zum Massenphänomen entwickelt und werden inzwischen in gigantischen Turnieren auf professioneller Ebene ausgetragen. Während immer mehr Sportvereine ihre eigenen Kader an der Konsole in den Wettstreit schicken und es bereits diverse Vereine und Ligen in unterschiedlichen Videospielen gibt, stellt sich unweigerlich die Frage: Könnte eSports auch ein Teil der Uni Liga werden?
eSports gewinnt im Sportbereich an Bedeutung
Viele fragen sich, ob man eSports wirklich als Sport bezeichnen kann. Doch blickt man einmal auf den eSports-Markt und wie sich der digitale Sport zu einem Massenphänomen entwickelt hat, erkennt man schnell: eSports sichert sich einen Platz neben den traditionellen Sportarten. Klares Beispiel ist die Virtual Bundesliga Club Championship. Die deutschen Fußballvereine aus der 1. und 2. Bundesliga sind bereits an der Konsole im Fußballsimulationsspiel FIFA 21 genauso vertreten wie auf dem echten Rasen. Die NBA ist im Basketballsimulationsspiel NBA2K auch virtuell auf dem Spielfeld. Doch nicht nur die Sportsimulationen, auch Games wie Fortnite, League of Legends, Dota 2 und Co. werden professionell gespielt. Sogar Buchmacher erkennen bereits die Bedeutung des elektronischen Sports und listen eSports-Turniere neben den traditionellen Sportarten auf. Die Plattform BetVictor aus dem Vereinigten Königreich bietet bereits Wetten auf eSports an. Den BildBet Erfahrungen nach lässt sich vermuten, dass der neue Anbieter von Bild und BetVictor in Deutschland ebenfalls eSports-Wetten ins Repertoire aufnehmen wird. Genauso, wie man Sportwetten auf beispielsweise Fußball und Basketball abschließen kann, kann auch auf eSports-Wettkämpfe gesetzt werden.
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Ein Massenphänomen in Deutschland und weltweit
Es handelt sich damit bei eSports um ein globales Phänomen, das bereits Tausende von Spielern und Zuschauern in seinen Bann zieht. Fast eine halbe Milliarde Menschen schauen weltweit den Videospiel-Wettkämpfen live oder online zu. Umsätze durch eSports liegen auf globaler Ebene bereits bei 958 Millionen US-Dollar. Preisgelder der eSports-Turniere steigen zudem stetig an und erreichen laut Statista unglaubliche Höhen. Das macht eine Karriere als professioneller eSports-Spieler immer lukrativer und vielversprechender. Der neuste Rekord wurde durch die Weltmeisterschaft in Dota 2 „The International 2020“ mit einem Preisgeld von über 34 Millionen US-Dollar aufgestellt. Das sind beachtliche Zahlen, die zeigen, dass eSports bereits heute immense Bedeutung hat.
Keine offizielle Anerkennung zum Sport
Der Deutsche Olympische Sport Bund (DOSB) sieht eSports trotz des weltweiten Erfolgs nicht an und verwehrt den Titel einer offiziellen Sportart. Es fehle der Anspruch an die Körperlichkeit, wie ntv berichtet. Spieler würden schließlich nur sitzen und nicht etwa laufen, rennen, springen etc. Sportwissenschaftler konnten dagegen bereits belegen, dass das professionelle Videospielen dem Spieler körperlich und kognitiv viel abverlangt. So sollen Spieler bis zu 400 Bewegungen in der Minute an Tastatur und Maus erreichen. Das bedarf nicht nur Fingerfertigkeit, sondern auch ein hohes Maß an Konzentration und hervorragende Hand-Augen-Koordination. Außerdem soll der Cortisolspiegel bei eSportlern auf ähnlicher Höhe liegen wie bei Rennfahrern. Auch ein hoher Puls von 160 bis 180 sind beim eSports nicht unüblich.
Ob diese Entwicklungen und Eigenschaften von eSports reichen werden, um professionelle Videospiele auch in die Uni Liga aufzunehmen, lässt sich aktuell nicht sagen. Mit Sicherheit würden sich an den Unis jede Menge Gamer finden lassen, die sehr gern an einer Uni Liga im virtuellen Sport teilnehmen würden.